AKTUELL
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In der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) wird am dritten Sonntag im Oktober der „Männersonntag“
begangen. Seit 1946. Diesmal fällt er auf den 18. des Monats.
An diesem Tag laden viele Kirchengemeinden überall in allen evangelischen Landeskirchen zu speziellen
Gottesdiensten ein, die sich bewusst an Männer richten. Warum dies? Sind Männer nicht bei jedem Gottesdienst
und den meisten kirchlichen Angebote gleichermaßen willkommen wie alle Geschlechter?
Es gibt historische Gründe, die zu einer spezifischen Distanz von Männern zur Kirche oder gegenüber bestimmten
kirchlichen Ausdrucksformen geführt haben. Kirchliche Männerarbeit nimmt dieses Distanzverhältnis ernst, denn
nur auf diese Weise kann unter Umständen eine Annäherung auf Augenhöhe geschehen. Und: Die
Lebenswirklichkeiten vieler Männer spiegeln sich sehr häufig nicht in kirchlichen und theologischen Aussagen.
Und oft eher kritisch als positiv. Ein singuläres Beispiel dafür: Leistungsbereitschaft, Konkurrenzstreben, Aktivität
gelten nach wie vor in unserer Gesellschaft ausdrücklich als Ideale männlicher Lebensführung In der kirchlichen
Verkündigung und Theologie stehen dem Leidensfähigkeit und Demut als hohe Werte des Glaubens eher
kategorisch entgegen. Hier muss vermittelt werden – nach beiden Seiten.
Allerdings ist heute mehr denn je zu beachten, dass es nicht die eine Sorte von Mann und Männlichkeit gibt, und
dass Werte, Verhaltensweisen und Normen nur solange als männlich, weiblich, dazwischen oder neutral
erscheinen, wie das allgemein so gesehen wird. Angeboren ist da nämlich kaum
etwas.
Gottesdienste und weitere Veranstaltungen zum Männersonntag, oftmals
vorbereitet von Männergruppen in einer Kirchengemeinde, können also bunte,
fröhliche, differenzierte und auch ernste und feierliche Erlebnisse von
Gemeinschaft sein. Nicht selten werden sie gerne von Frauen/weiteren
Geschlechtern besucht.
Wer Lust hat, solche Feiern zu planen und durchzuführen, soll dazu ermutigt
werden. Ein Grundgerüst bietet das jeweilige Jahresthema der Männerarbeit der
EKD. In 2020 lautet es: „‘Im Schweiße deines Angesichts‘ (Gen 3,19) – Das ist es
mir wert.“ Das Thema ist bewusst offen und assoziativ gehalten. Zumindest klingt
darin an, dass es Zumutungen und Herausforderungen an das Leben von
Männern gibt, die zugleich ins Positive gewendet als wertvoll empfunden
werden können. Ideen für dieses Thema und konkrete Beispiele für Gottesdienste und Workshops bietet das sog.
Werkheft zum Männersonntag: werkheft.maennerarbeit-ekd.de.
Am 18. Oktober ist Männersonntag
Gottesdienste und Veranstaltungen in vielen
Kirchengemeinden in ganz Deutschland