AKTUELL
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Herbsttagung der
Männerarbeit der EKD
07.-08.12.2021
im Michaeliskloster Hildesheim
Kollegialer Austausch und Themenarbeit zum
Thema „Caring Masculinities“
Gemeinsam in der Corona-
Krise
Was heute zählt.
Was hat Corona mit uns gemacht? Und was
wird es weiter mit uns machen? Eine Antwort,
die für alle gilt, scheint es nicht zu geben.
Der Exodus der Männer
Pressemitteilung
Die hohe Austrittszahl von Männern sollte der
evangelischen Kirche zu denken geben: Fühlen
Männer sich in ihrer Kirche nicht vertreten?
Männer-Corona-Vlog
Männer sprechen über ihre
Erfahrungen während des Lock-Downs
in kleinen Filmbeiträgen auf unserem Facebook-
Account
buntbleiben.de
Für eine Kirche, die bunt bleibt.
Die Kirche muss in Zukunft immer mehr spa-
ren. Kann sie auf geschlechtsspezifische
Ansätze verzichten? Gute Argumente für den
Erhalt von Frauen- und Männerarbeit und den
bereichernden Dialog unter
Für
eine Kirche,
die bunt
bleibt.
one and a million
„Was würdest du mit 1 Mio. € tun
für mehr Geschlechterge-
rechtigkeit?“
Das hat das Ev. Zentrum Frauen und Männer
Menschen aus seinen Netzwerken gefragt. Das
Ergebnis: ein Film mit vielen Ideen und der
Erkenntnis, dass noch viel zu tun ist. Eine
Antwort auf Spardiskussionen.
Männlichkeit und der
Krieg
Eine Stellungnahme der
Männerarbeit der EKD
In den medialen Debatten zum Angriffskrieg
wird wieder das Bild des kampf- und gewaltbe-
reiten Mannes beschworen. „Männer sind nicht
kriegerisch“, hält eine Stellungnahme der
Männerarbeit der EKD dagegen.
Hinsehen und geschlech-
tersensibel reagieren
Statement der Männerarbeit der
EKD zur ForuM-Studie
„Uns scheint dringend angeraten, gendersensi-
ble Perspektiven zu entwickeln, die bei der
Analyse dieser Gewalttaten, für die
Aufarbeitung und für die Bewältigung der
Gewaltfolgen hilfreich sind.“
Zum Volltext:
„Mein Seufzen
ist dir nicht
verborgen“
(Ps 38,10) –
Sorgende
Männer, Sorgen
der Männer,
Sorge um
Männer
„Mein Seufzen
ist dir nicht
verborgen“
(Ps 38,10) –
Sorgende
Männer, Sorgen
der Männer,
Sorge um
Männer
Werkheft zum
Männersonntag 2022
„‘Mein Seufzen ist dir nicht verborgen‘
(Ps 38,10) – Sorgende Männer, Sorgen
der Männer, Sorge um Männer“
Das Jahresthema 2022 bekam durch Corona seine
Zuspitzung. Jetzt ist die Arbeitshilfe „Werkheft“ da –
und bietet diesen und viele weitere Zugänge.
Fachtagung in der Ev.
Akademie Sachsen-Anhalt
Die Veranstaltung „Mann mit Eigenschaften“
stellt vom 17.-19.10.24 die neue große
Männer-Studie zum Thema Männlichkeiten und
Religiosität in Kirche und Gesellschaft vor.
Die Tagung in Kooperation mit dem
Studienzentrum für Genderfragen der EKD be-
handelt die Thematik unter historischen und
soziologischen Perspektiven.
Informationen und Anmeldung:
Vater-Kind-Aktion 2024
Viele Eltern machen sich Sorgen um die
Zukunft ihrer Kinder – gerade, wenn Zeiten als
besonders krisenbeladen erlebt werden. Wie
werden es die Kinder einmal haben? Umso
mehr brauchen sie viele hilfreiche Erwachsene,
Mutter und eben Vater. Die Vater-Kind-Aktion
2024 will deshalb selbst ermutigen: Väter (und
Mütter) sind in dieser Situation nicht auf sich al-
leine gestellt.
Zur Website der Aktion der Männerarbeit der EKD:
Predigtpreis Männer
verliehen
Am 3. Dezember 2024 wurde im
Michaeliskloster Hildesheim der Predigtpreis
Männer an Evi Höglauer (Berchtesgaden),
Joachim Baier (Kassel) und Johanna Eggers
(Göttingen) verliehen.
Predigten und Würdigungen sind veröffentlicht
PREDIGTPREIS MÄNNER
höher als alle Vernunft (Phil 4,7) –
Männer im Vertrauen
AKTUELL
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Seit Wochen dreht die Corona-Pandemie die Verhältnisse in unserem Land und in der Welt auf den Kopf.
Während hauptsächlich die Kliniken, die Arbeitswelt und Teile der Wirtschaft im Zentrum im Zentrum der
Aufmerksamkeit standen, blieben viele Menschen und ihre Lebenssituationen unter dem Radar. Zum
Beispiel: Kinder verloren monatelang ihre Spielgefährt*innen, Alleinerziehende saßen zuhause fest,
obendrein noch im Homeoffice arbeitspflichtig, alte Menschen wurden isoliert, v. a. in Einrichtungen, be-
lasteten Familienbeziehungen war nicht zu entfliehen, Kranke mussten um ihre Behandlung bangen,
Einsame wurden noch einsamer; von den Lebensumständen jenseits der bürgerlichen Sphäre in
Prostitution, Wohnungslosigkeit, Suchtmittelabhängigkeit etc. gar nicht gesprochen. Selbst die peini-
gende Angst Vieler um die nackte berufliche Zukunft blieb seltsam unbeachtet.
Auf eines können aber alle stolz sein: Offenbar wurde die Ausbreitung des Virus gehemmt, und das ist
der Lohn der vielen Entbehrungen.
Nun folgt die Phase der Lockerungen. Locker werden freilich nicht alle. Zwischen der Furcht der einen
vor Krankheit und Tod und der Sorge der anderen um Einkommen und Lebendigkeit haben sich die
Fronten verhärtet. Wer allzu sehr „aufmachen“ will, scheint den Vorsichtigen als Egoist*in, wer inständig
warnt, gilt den Freiheitsdurstigen als paranoid. Und viele fragen sich gerade: War es das jetzt endlich?
Oder auch: War es das alles wert gewesen?
Was hat Corona mit uns gemacht? Und was wird es weiter mit uns machen? Eine Antwort, die für alle gilt,
scheint es nicht zu geben. Zumal auch die Geschlechter unterschiedlich betroffen sind. Gut, dass ent-
deckt wurde, dass nicht nur „männliche“ Berufe in der Industrieproduktion relevant sind fürs „System“.
Nicht so gut, dass weiterhin die helfenden, oft „Frauenberufe“ genannten Sparten in Anspruch genom-
men werden, ohne sie finanziell aufzuwerten. Mysteriös, warum die Krankheit mehr Männer sterben
lässt. Und ärgerlich, dass im Lockdown alte stereotype Rollenverteilungen zwischen Müttern und Vätern
offenbar immer noch den einzig gangbaren Weg bieten, Herausforderungen von Beruf und
Kinderbetreuung zu lösen. Und scheinen nicht Geschlechter-, Gender- und Gerechtigkeitsfragen als irre-
levant innerhalb von Krisenzeiten? Was macht Corona mit den Geschlechterverhältnissen?
Aufgedeckt von der Krise, ihren Auswirkungen und dem Umgang damit, sehen wir: Da ist einiges zu tun.
Das Evangelische Zentrum mit seinen drei Fachbereichen für Frauen, Männer und Dialograum bleibt
dran.
[Text: Jens Janson. Artikelbild von Sumanley_xulx/pixabay.de]
Gemeinsam in der Corona-Krise
Was jetzt zählt.
AKTUELL
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In der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) wird am dritten Sonntag im Oktober der „Männersonntag“
begangen. Seit 1946. Diesmal fällt er auf den 18. des Monats.
An diesem Tag laden viele Kirchengemeinden überall in allen evangelischen Landeskirchen zu speziellen
Gottesdiensten ein, die sich bewusst an Männer richten. Warum dies? Sind Männer nicht bei jedem Gottesdienst
und den meisten kirchlichen Angebote gleichermaßen willkommen wie alle Geschlechter?
Es gibt historische Gründe, die zu einer spezifischen Distanz von Männern zur Kirche oder gegenüber bestimmten
kirchlichen Ausdrucksformen geführt haben. Kirchliche Männerarbeit nimmt dieses Distanzverhältnis ernst, denn
nur auf diese Weise kann unter Umständen eine Annäherung auf Augenhöhe geschehen. Und: Die
Lebenswirklichkeiten vieler Männer spiegeln sich sehr häufig nicht in kirchlichen und theologischen Aussagen.
Und oft eher kritisch als positiv. Ein singuläres Beispiel dafür: Leistungsbereitschaft, Konkurrenzstreben, Aktivität
gelten nach wie vor in unserer Gesellschaft ausdrücklich als Ideale männlicher Lebensführung In der kirchlichen
Verkündigung und Theologie stehen dem Leidensfähigkeit und Demut als hohe Werte des Glaubens eher
kategorisch entgegen. Hier muss vermittelt werden – nach beiden Seiten.
Allerdings ist heute mehr denn je zu beachten, dass es nicht die eine Sorte von Mann und Männlichkeit gibt, und
dass Werte, Verhaltensweisen und Normen nur solange als männlich, weiblich, dazwischen oder neutral
erscheinen, wie das allgemein so gesehen wird. Angeboren ist da nämlich kaum
etwas.
Gottesdienste und weitere Veranstaltungen zum Männersonntag, oftmals
vorbereitet von Männergruppen in einer Kirchengemeinde, können also bunte,
fröhliche, differenzierte und auch ernste und feierliche Erlebnisse von
Gemeinschaft sein. Nicht selten werden sie gerne von Frauen/weiteren
Geschlechtern besucht.
Wer Lust hat, solche Feiern zu planen und durchzuführen, soll dazu ermutigt
werden. Ein Grundgerüst bietet das jeweilige Jahresthema der Männerarbeit der
EKD. In 2020 lautet es: „‘Im Schweiße deines Angesichts‘ (Gen 3,19) – Das ist es
mir wert.“ Das Thema ist bewusst offen und assoziativ gehalten. Zumindest klingt
darin an, dass es Zumutungen und Herausforderungen an das Leben von
Männern gibt, die zugleich ins Positive gewendet als wertvoll empfunden
werden können. Ideen für dieses Thema und konkrete Beispiele für Gottesdienste und Workshops bietet das sog.
Werkheft zum Männersonntag: werkheft.maennerarbeit-ekd.de.
Am 18. Oktober ist Männersonntag
Gottesdienste und Veranstaltungen in vielen
Kirchengemeinden in ganz Deutschland
AKTUELL
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„Männer treten eher aus der Kirche aus als Frauen“, kommentiert Pfr. Gerd Kiefer, Vorsitzender der
Männerarbeit der EKD, die aktuell von der katholischen und evangelischen Kirche veröffentlichten
Zahlen über den Anstieg der Kirchenaustritte. Unter den 25-39-Jährigen hätten 2017 neben 81
Tausend Frauen 113 Tausend Männer den Kirchen den Rücken gekehrt. „Das sollte der evangelischen
Kirche in Deutschland echte Sorge bereiten. Sie muss sich fragen, ob oder warum Männer ihre
Anliegen in der Kirche zu wenig vertreten sehen.“ Die Zahl männlicher Kirchenmitglieder sei ohnehin
insgesamt niedriger, zugleich trügen sie angesichts der ungleichen Einkommensverhältnisse zwi-
schen den Geschlechtern zum größeren Teil des Kirchensteueraufkommens bei.
Martin Rosowski, Geschäftsführer des Evangelischen Zentrums Frauen und Männer, ist überzeugt: „Wir
wissen, dass Männer jeweils auf spezifische Weise angesprochen und erreicht werden können. Gerade
in den Lebensphasen ist die Austrittswilligkeit am höchsten, in denen Männer in den Beruf einsteigen
oder wenn sie eine Familie gründen. Aber genau in solchen biographischen Umbrüchen haben wir
Ihnen auch etwas zu bieten.“ So erhielten etwa Events und Freizeiten für Väter und Kinder großen
Zulauf. „Absolut entscheidend ist dabei, ob die kirchlichen Ressourcen in der Männerarbeit der
Landeskirchen dafür auch bereitgestellt werden“, betont Martin Rosowski. „Wir benötigen in dieser
Situation theologische und gesellschaftspolitische Kompetenzen, wie wir sie im Ev. Zentrum Frauen
und Männer vorhalten, um den Menschen in ihren vielfältigen Lebenssituationen gerecht zu werden.“
So betreffe etwa die Vereinbarkeit von Familien und Beruf gerade auch Männer. „Und sowohl indivi-
duelle Lebensentwürfe wie auch unsere tradierte Art, zu wirtschaften und Arbeit zu organisieren, sind
immer noch stark mit stereotypen Geschlechtervorstellungen verknüpft. Diese Zusammenhänge zu
verändern, ist ein wichtiger kirchlicher Dienst für Männer.“
Kirchliches Leben wiederum profitiere von den Formen für Gottesdienste und Spiritualität, in denen
sich Männer wiederfänden und die in den landeskirchlichen Einrichtungen für Männerarbeit entwi-
ckelt würden. „Männer für die Kirche zu gewinnen, das geht“, erklärt Gerd Kiefer, „wenn sich die Kirche
bewusst und auf Augenhöhe auf ihre Fragen einlässt.“
Exodus der Männer
Pressemitteilung des Fachbereichs Männer
des Ev. Zentrums Frauen und Männer
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Jahresthema 2024
„‚Es ist dir gesagt, Mann, was gut ist‘
(nach Mi 6,8) – Wofür stehst du?“
Das Jahresthema der Männerarbeit der EKD in 2024
stellt sich der Frage, was für Männer „dran ist“ und
wozu sie aufgefordert sind. Viele Stimmen sagen,
was gut ist – und doch liegt die Entscheidung bei
den Einzelnen. Die Arbeitshilfe „Werkheft“ bietet
dazu Zugänge.
gender-ismus.de
Ein Projekt des Evangelischen
Zentrums Frauen und Männer gGmbH
Was sich hinter den Angriffen gegen
Geschlechtergerechtigkeit und Vielfalt verbirgt
und wie Sie damit umgehen können.
PREDIGTPREIS MÄNNER
2020
Preisausschreiben
Jede*r war eingeladen, eine Predigt zu
verfassen, die sich besonders Männern und
ihren Lebenswirklichkeiten zuwendet.
Die Preisverleihung steht nun bevor …
Jahresthema 2024
„Im Schweiße deines
Angesichts“ (Gen 3,19) –
Das ist es mir wert.
Männer-Spiritualität
zwischen Kloster und Naturerlebnis
Viele Männer halten Distanz zur Kirche. Zu
Glaubensfragen nehmen sie eine skeptische
Haltung ein. Und doch ist das Interesse hoch:
Gibt es eine besondere Form von Spiritualität,
die Männer anzieht?
THEMEN
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Jahresthema 2021
„‘Macht das Beste aus der Zeit‘ (Kol 4,5) –
Umbrüche, Aufbrüche und Chancen.“
Als das Jahresthema in 2020 beschlossen wurde,
konnte niemand wissen, dass es durch Corona eine
ganz eigene Zuspitzung bekommen würde. Jetzt ist
die Arbeitshilfe „Werkheft“ da – und bietet diesen
und viele weitere Zugänge.
Jahresthema
2021
Vater-Kind-Aktion 2020
„Papa, mach mit!“
Wie niemals zuvor, ist es selbstverständlich
geworden, dass gute Beziehungen zu ihren Vätern
für Kinder wichtig sind. Ein enormer
gesellschaftlicher Wandel ist imgange.
Seit rund 20 Jahren führt die Männerarbeit der EKD
jährlich eine Vater-Kind-Aktion durch.
PREDIGTPREIS MÄNNER
2022
Preisausschreiben
Jede*r ist eingeladen, eine Predigt zu verfassen,
die sich besonders Männern und ihren
Lebenswirklichkeiten zuwendet.
Werkheft zum
Männersonntag 2022
„‘Mein Seufzen ist dir nicht verborgen‘
(Ps 38,10) – Sorgende Männer, Sorgen
der Männer, Sorge um Männer“
Das Jahresthema 2022 bekam durch Corona seine
Zuspitzung. Jetzt ist die Arbeitshilfe „Werkheft“ da –
und bietet diesen und viele weitere Zugänge.
Vater-Kind-Aktion 2021
Wie es den Kindern ging, stand nicht gerade im
Zentrum der Corona-Maßnahmen. Väter und
Mütter mussten oft zuhause für die Kinder da
sein und zugleich im Home-Office arbeiten.
Oder hatten Sorgen um die Zukunft. Umso
wichtiger, zu gucken, was Väter und Kinder zu-
sammen unternehmen könnten.
Liebe Männer,
„Im Schweiße deines Angesichts - Das ist es mir wert“ lautet das Jahresthema der Männerarbeit der EKD
in 2020. Im ersten Teil des Jahresthemas taucht eines von wenigen Bibelzitaten auf, das jeder Mann
kennt. Ähnlich verhält es sich wohl auch mit dem Sprichwort von den gebratenen Tauben, die einem ein-
fach so in den Mund fliegen.
Zwei komplett gegensätzliche Sprüche. In der Bibel die harte Arbeit, der Schweiß und die Anstrengung,
zu der der Mensch genötigt ist, und dort die Leichtigkeit des Lebens im Schlaraffenland, wo einem
müheos einfach alles nur so zufliegt.
In meiner Heimatregion, der Pfalz – wie könnte es anders sein? – gibt es eine nicht unerhebliche Anzahl
von Männergruppen der „Schlaraffen“. Noch nie gehört? „Schlaraffen!“ Dahinter verbirgt sich eine welt-
weite Männervereinigung, die unter dem Leitspruch „in arte voluptas“ (in der Kunst liegt das Vergnügen)
in regionalen Gemeinschaften zusammenkommt und dort in geschlossener Gesellschaft dem kollektiven
Vergnügen frönt. Wie das genau aussieht, wird durch allerlei, für Außenstehende recht seltsam anmu-
tende Regeln, bestimmt.
„Im Schweiße deines Angesichts“ und die gebratenen Tauben des Schlaraffenlands oder anders
ausgdrückt: Last und Lust! Ist das wirklich ein Gegensatz oder sind es zwei Seiten ein und derselben
Medaille? Für die Schlaraffen zumindest scheinen Last und Lust voneinander getrennt zu sein. Außerhalb
der Gemeinschaft eher die Last und das Leben und in der Schlaraffenrolle eher die Lust und das
Vergnügen, wenn auch nach strengem Reglement und mit einem gewissen Augenzwinkern.
Erleben wir unsere Männer-Lebens-Realität im wahren Leben auch so eindeutig? Oder kann uns Last
nicht hin und wieder zur Lust gedeihen und umgekehrt auch Lust zur Last werden? Vergnügen kann
durchaus anstrengend sein und Anstrengung auch Vergnügen bereiten.
Beides sollte für uns bedenkenswert sein, um uns zu motivieren und um uns zu schützen.
„Das ist es mir wert!“
Gute Gedanken, gute Debatten und viel Freude rund um das Jahresthema 2020!
Gerd Kiefer
Vorsitzender der Männerarbeit der Evangelischen Kirche in Deutschland
„‘Im Schweiße deines Angesichts‘ (Gen 3,19) –
Das ist es mir wert.“
WORT ZUM MÄNNERSONNTAG 2020
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WER WIR SIND
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Die Einrichtungen für Männerarbeit
in den evangelischen Landeskirchen
Der Klick auf die jeweilige
evangelische Landeskirche führt
zur dortigen Einrichtung für
Männerarbeit.
Unser Engagement mit Männern für Männer (nicht nur) in der evangelischen Kirche folgt drei grundlegenden
Dimensionen des Männerlebens: sich begegnen, sich begeistern lassen und Verantwortung übernehmen.
Das Selbstverständnis und die Lebensentwürfe von Männern sind mächtig in Fluss geraten. Viele betrifft es ganz
direkt, manche nehmen es nur am Rande wahr. Etwa die vielen Artikel und Sendungen in den Medien. Wenn es
um Umwälzungen auf dem Arbeitsmarkt geht, um Frauenrechte, um Fragen der Vereinbarkeit von Familie und
Beruf, um Erziehungsfragen, um Sorgerecht, um das, was zählt in unserer Gesellschaft: Bei all dem geht es immer
auch um neue und alte Männerbilder und um die ganz persönliche Identität von Männern. Deswegen sollten
Männer sich selbstbewusst und selbstkritisch einschalten. Zum Nutzen Aller.
Evangelische Männerarbeit greift die Themen von Männern an ganz unterschiedlichen Stellen auf. Vor allem aber
eröffnet sie etwas Besonderes: Männer kommen zusammen, entwickeln Begeisterung und packen das Leben an –
auf ihre Weise.
Wofür wir stehen
Sich begegnen.
Sich begeistern lassen.
Verantwortung übernehmen.
In der Arbeitsgemeinschaft der Männerarbeit der EKD schließen sich die unterschiedlichen Einrichtungen für
Männerarbeit in den Gliedkirchen der EKD zusammen. Evangelische Männerarbeit will Männer in der
Kirche beheimaten und Kirche für die Anliegen von Männern sensibel machen. Sie entwickelt Impulse für die
Arbeit an der Basis (z. B. Werkheft zum Männersonntag, männertheologischer Predigtpreis). Mit Agenda-Setting
und Öffentlichkeitsarbeit vertritt sie die Interessen von Männern in Kirche und Gesellschaft.
Dabei wird sie unterstützt vom Fachbereich Männer im Evangelischen Zentrum Frauen und Männer gGmbH
(www.evangelisches-zentrum.de).
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„Ich lass mir nicht erzählen,
was ich
glauben soll.
Aber eins w
eiß ich:
Wir
sind T
eil
v
on was Größerem. Oder
Tief
erem.
Manchmal spür ich das
ganz
deutlich.
“
Die Mitglieder des Vorstands
der Männerarbeit der EKD
2023-2027
Pfr. Martin Treichel
Vorsitzender
Landesmännerpfarrer der Ev. Kirche
von Westfalen, Leiter des Fachbereichs
"Frauen, Männer, Vielfalt" am Institut
für Kirche und Gesellschaft der EKvW,
Schwerte
Pfr. Dr. Erik Panzig
Leiter der Evangelischen Erwachsenenbildung
Sachsen, der Kirchlichen Frauenarbeit
und der Männerarbeit der Ev.-Luth.
Landeskirche Sachsens, Dresden
Pfr. Günter Kusch
Referent für Männerarbeit
im Amt für Gemeindedienst der Ev.-luth.
Landeskirche in Bayern, Nürnberg
Ralf Schlenker
Pastor im männerforum der Ev.-Luth.
Kirche in Norddeutschland, Rostock
und Religionslehrer in Schwerin
Silvio Hermann-Elsemüller
Gymnasiallehrer, Landesobmann der
Männerarbeit in der Ev. Kirche Berlin-
Brandenburg-schlesische Oberlausitz,
Groß-Kreutz
Dr. Holger Gemba
stellvertretender Vorsitzender
Studiendirektor im Seminar für Slavistik der
Ruhr-Universität Bochum, Vorsitzender der
Männerarbeit der Ev. Kirche von Westfalen,
Mitglied der Synoder der EKD, Bochum
Manuel Schittenhelm
Referent und Geschäftsführer des
Ev.. Männer-Netzwerkes Württemberg
(emnw), Stuttgart
Von Dag Schölper
„Wenn man eine vorherrschende Wahrheit ans Licht holt, was ja der Sinn und Zweck einer Selbsterzählung ist, mit der
man sich seiner eige-nen Kontinuität vergewissern will, fehlt immer et-was Entscheidendes: Die Tatsache, dass man in
dem Moment, wo man etwas erlebt, nicht versteht, was man da gerade erlebt…“ (Annie Ernaux)
„…bleibt jedoch die Tatsache, dass die Kindheit eine zwangsläufige Abhängigkeit darstellt, die wir niemals vollständig
hinter uns lassen. Die Körper müssen nach wie vor als ausgeliefert verstanden werden.“ (Judith Butler)
Im Oktober 2018 wurde Graciano Rocchigiani auf dem Alten St.-Matthäus-Kirchhof beerdigt. ‚Rocky‘ war in den 1990ern ein bekannter Boxer.
Die Meldung von der Bei-setzung berührte mich. Ich hatte lange nichts mehr von Rocchigiani mitbekommen. Aber ich weiß noch, dass ich als
jugendlicher Fernsehzuschauer von seiner heiseren Stimme und rüden Art befremdet und zugleich fasziniert war. Er repräsentierte „Milieu“
und stand auf seine Weise für Überlebenskampf.
Der Friedhof liegt in Berlin-Schöneberg, auf der sogenannten Roten Insel, zwischen Großgörschen- und Monumentenstraße – früher mal
Arbeitergegend. Rocchigiani hat hier in den 1980ern gelebt. Ab Sommer 1983 lief ich an der Friedhofsmauer entlang täglich zur Schule. Mit
dem Weg verbinde ich einerseits Süßigkeiten für ein paar Pfennige aus dem Tante-Emma-Laden. Andererseits erinnere ich mich deutlich an
das Gefühl, wieder einmal von hinten am schweren Schulranzen zu Boden gerissen zu werden, ans schmerzende Steißbein und die von
höhnischem Gelächter begleite-ten Tritte der größeren Jungs.
Ein Kämpfer wie Rocchigiani war ich nie – höchstens in meiner Fantasie, allein vor dem Badezimmerspiegel. Ungelenke Jabs in die Luft
schlagend, stellte ich mir vor, Rocky ‚The Italian Stallion‘ Balboa oder Muhammad Ali zu sein und nicht der etwas zu große, zu weiße, zu
weiche Junge westdeutscher Eltern aus der neuen Mittelschicht, ohne Geschwister – privilegiert – im zunehmend migrantischen
Arbeitermilieu.
Nach Schulschluss behielt mich meine Lehrerin öfter noch bei sich, damit die Jungs, die man im Englischen als ‚bully‘ bezeichnen würde,
schon weg wären. Das klappte aber nicht. Im Gegenteil, dann warteten sie eben in irgendeinem Hauseingang auf mich. Und die schützende
Masse der Mitschüler war dann schon fort. Zu Hause fragte mich meine besorgte Mutter, was denn los sei. Meistens schwieg ich. Manchmal
weinte ich. Du musst Dich wehren, Junge! sagte sie oft.
Einmal kam ich mit Würgemalen am Hals heim, die mir ein Junge aus der ‚Integrati-onsklasse‘ – die treffender ‚Separationsklasse‘ hätte
heißen müssen – während der Pause verpasst hatte. Daraufhin suchte meine Mutter das Gespräch mit meiner Leh-rerin. Die Situation
besserte sich danach etwas. Nun mussten die Drangsalierer nach Schulschluss länger bleiben, sodass ich schnell nach Hause konnte. Mein
Image und mein Hinweg zur Schule wurden dadurch nicht eben besser.
Kinderkram! So dachte ich lange. Richtig Schlimmes ist mir ja auch tatsächlich nicht passiert. Normalität männlicher Sozialisation? So frage
ich mich heute. Im Rückblick erscheint mir die Welt, in der ich als Junge und männlicher Jugendlicher im Kalten Frieden West-Berlins
aufwuchs, von alltäglicher Brutalität und Gewalt und von verlo-renen Kämpfen durchzogen, so wie die Stadt, in der ich lebte, von einer
Mauer.
Ich erinnere mich, dass es immer wieder Prügeleien auf der Straße gab. – Da war der alte Meckermann aus dem Haus schräg gegenüber, der
uns Kinder im Vorbeigehen mit seinem Gehstock schlug. – Eltern verpassten ihren ‚ungezogenen‘ Kindern ganz selbstverständlich in aller
Öffentlichkeit Ohrfeigen oder einen Arschvoll. – Die inner-familiäre Gewalt in der unmittelbaren Nachbarschaft galt als
‚Familienangelegenheit‘, in die sich niemand einzumischen hatte. – Einmal lag wochenlang ein fieser Gestank in unserem Treppenhaus. Bis
sich klärte, dass es Verwesungsgeruch war. Auf dem Dachboden hatte sich einer aufgeknüpft. – Auf unserem Spielplatz hatten wir einen
Stammsäufer, der uns Kinder ständig lallend anpöbelte. Eines Tages legte er sich wieder einmal im Schatten des Klettergerüstes zum
Schlafen in den Sand. Es war Sommer. Diesmal wachte er nicht mehr auf. Sein Kampf war zu Ende. Wir brauchten keine Angst mehr vor ihm zu
haben. – Eines Tages zog ein junger Mann neu in unse-re Straße. Er hatte dunkle Haut. Die großen Brüder meiner türkischen Kumpels legten
ihm zertretene ‚Negerküsse‘ vor die Tür und jagten ihm hinterher, sobald er sich sehen ließ.
1988 wurde Rocchigiani Weltmeister im Supermittelgewicht – und ich elf Jahre alt. Nachdem ich wieder mal was auf die Fresse bekommen
hatte, sprayte ich „Türken raus!“ an die Spielplatzmauer. Ich kaufte mir ein Butterfly-Messer mit Schlangengra-vur. Beängstigend, dass es mir
tatsächlich verkauft wurde! Damit lief ich eine Zeit lang ständig durch die Gegend. Augenblicke symbolischer Stärke. Unterbrechung ei-ner
permanenten Furcht.
In der Zeit um den Mauerfall war ich dauernd in Sorge, Mitgliedern aus Gangs wie den 36 Boys oder den Black Panthers über den Weg zu
laufen, hatte Angst davor, im Bus oder in der Bahn ‚abgezogen‘ zu werden: Schuhe, Jacke, Basecap, Walkman. – An-fang der 1990er nähte ich
mir ein Anarchie-A auf den Ärmel meiner Jeansjacke. Im Nachwende-Berlin gab es dafür ironischerweise Tritte in der U-Bahn von Jungs, die
dachten, das Ⓐ hieße „Ausländer raus“. Aber es führte auch ganz unironisch dazu, dass ich auf einer Konfirmandenfreizeit am Stadtrand von
mit Schlagring und Tonfa bewaffneten Neonazis auf Mountain Bikes verfolgt wurde. Es ging glimpflich für mich aus. Meine Eltern sagten dazu
lapidar: „Kleider machen Politik“.
Mit alledem klar zu kommen, hieß von früh auf Blicke, Mimik, Körpersprache und Be-kleidungscodes beherrschen zu müssen, um keinesfalls
zu provozieren, immer auf der Suche nach dem schmalen Grat zwischen Unauffälligkeit und Unangreifbarkeit. Bus und Bahn zu fahren oder
alleine durch die Straßen zu laufen, bedeutete für mich, bis ins Jugendalter hinein, stets achtsam zu sein.
Obwohl die beschriebenen Geschehnisse lange zurückliegen, bleibt dieses Wissen in meinen Körper eingeschrieben. Ich reagiere noch immer
unmittelbar mit Habachtstel-lung auf bestimmte körpersprachliche Signale, auf Männergruppen, auf offene Ag-gressivität. Erst jetzt, mit dem
Niederschrieben wird mir klar, dass ich bis heute mit diesen Erfahrungen ringe, die der Junge machen musste, aus dem mein heutiges Ich
geworden ist. Es war und ist ein permanenter Kampf gegen düstere Schatten.
Rocchigiani war nach der 9. Klasse von der Schule abgegangen und wurde Profibo-xer. Mein Weg verlief gänzlich anders. Meine Eltern
entschieden, dass ich zur 5. Klasse die Grundschule wechselte. Also sollte ich Französisch und nicht Englisch als erste Fremdsprache lernen,
weil der Schulwechsel sonst nicht möglich gewesen wä-re. Meine Lebenswirklichkeit wandelte sich allmählich. Aber ich gab auch weiter, was
ich bisher gelernt hatte: Ich machte einen freundlichen, Brille tragenden Mitschüler zum Opfer meines Mobbings und meiner Schläge. Mir ist
das gemischte Gefühl der genossenen Überlegenheit und der gleichzeitig empfunden Scham und Leere noch immer präsent.
Nachdem unser Nachbarhaus Anfang der 1990er zwei Mal in Flammen stand und es zu Messerstechereien im Kiez gekommen war,
beschlossen meine Eltern die Rote Insel zu verlassen und in ein bürgerlicheres Viertel umzuziehen. Das war ein harter Schnitt für mich. Die
Umwelt, in der ich nun lebte, unterschied sich grundlegend, ob-wohl zwischen hier und dort nur wenige Kilometer Luftlinie lagen. Ich fühlte
mich entwurzelt und wurde krank.
1996 kämpfte Rocchigiani gegen Dariusz Michalczewski um die WBO-Weltmeisterschaft im Halbschwergewicht. Ich machte zur gleichen Zeit
mein Abitur und suchte mir eine Zivildienststelle an der schleswig-holsteinischen Ostsee. An-schließend studierte ich wieder in Berlin
Politikwissenschaft, mit dem naiven Ziel die Welt zu verbessern. Ich las und diskutierte viel feministische Theorie. Ich engagierte mich auf
Anraten eines Professors im „Forum Männer für Theorie und Praxis der Ge-schlechterverhältnisse“ und im „Arbeitskreis kritische
Männerforschung“.
2003 beendete Rocchigiani seine aktive Boxerlaufbahn. Ich konnte dank meiner Eltern schließlich sogar promovieren und wurde letztlich
gleichstellungspolitischer Funktionär im Bundesforum Männer – Interessenverband für Jungen, Männer & Väter. Mit meiner
männerpolitischen Arbeit kämpfe ich noch immer dafür, die Welt zu ver-bessern. Ich will gesellschaftliche Strukturen verändern, damit es
nicht vom Elternhaus und der sozialen Lage abhängt, dass möglichst alle Jungen und Männer unter anderen, weniger gewaltvollen
gesellschaftlichen Bedingungen Junge sein und Mann werden können – wie ich hoffe, kein Kampf gegen Windmühlen.
Der Autor ist Geschäftsführer des Bundesforum Männer – Interessenverband für Jungen, Männer & Väter e. V.
Wie Mann wird was man ist.
Autobiographische Notizen
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„Aber ich brauche den Austausch mit anderen Vätern in ähnlicher Situation“, sagt der Vater von Marco. Sein Sohn ist geistig und körperlich
eingeschränkt.
Moderne Väter von Kindern mit Behinderung wollen heute meist mehr Verantwortung für ihre Kinder übernehmen. Und sie suchen den
Austausch mit anderen Vätern in ähnlicher Situation.
Mit den Väterangeboten will die Bildungs- und Erholungsstätte Langau diesem Bedürfnis vieler Väter nachgehen. Dabei besteht stets die
Möglichkeit, neben „allgemeinen“ Themen, auch die Besonderheiten mit einem Kind mit Behinderung zu thematisieren.
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„Das ist mal was Neues, würde ich sagen. Also bisher sind ja meist die Mütter in das Ganze involviert. So als ausgleichende Gerechtigkeit fand
ich das schon ganz sinnvoll, Väter da auch mal einzubinden“, beschreibt einer der Väter seine Erfahrungen.
Die seit September 2012 laufenden Angebote sind an der Bildungs- und Erholungsstätte Langau im südwestlichen Oberbayern angesiedelt.
Kürzlich wurden sie von der Katholischen Stiftungsfachhochschule München, Abteilung Benediktbeuern, evaluiert. Dahinter stand die
Erkenntnis: Väter von einem Kind mit Beeinträchtigung wurden häufig von den Einrichtungen der Behindertenhilfe vernachlässigt oder zu
wenig gesehen. Das soll sich ändern, lautet das zentrale Ziel des Pilotprojekts des Bayerischen Staatsministeriums für Arbeit und
Sozialordnung, Familie und Frauen.
Im Wesentlichen beinhaltet es folgende Bereiche:
Angebote für Väter mit Kooperationspartnern
Mit Kooperationspartnern soll herausgefunden werden, wie sich solche gezielten Väterangebote vor Ort gut etablieren lassen und welche
Voraussetzungen dafür notwendig sind. Wie dies gelingen kann, wurde exemplarisch mit den Kollegen und Kolleginnen des
Sozialpädiatrischen Zentrums Garmisch, der Heilpädagogischen Tagesstätte der Lebenshilfe Starnberg und dem Bunten Kreis in Augsburg
erarbeitet. Die ersten Ergebnisse finden sich im Bericht der Begleitforschung (s. unten).
Offene Angebote für Väter
Darüber hinaus gibt es regelmäßige offene Angebote für Väter. Hier werden Vater-Kind-Angebote erfahrungsgemäß am meisten nachgefragt.
So können Väter in ihrer meist knappen Freizeit, die Zeit mit ihrem Kind genießen. Parallel besteht die Möglichkeit zum Austausch mit
anderen Vätern.
„Es ist wie es ist, daran kann man nichts mehr ändern“, reflektiert ein anderer Vater. „Aber ich will wenigstens irgend etwas zur Verbesserung
der Situation beitragen.“
Diese Einschätzung ist vor allem vor dem Hintergrund zu sehen, dass die Behinderung eines Kindes die ohnehin großen Herausforderungen
heutiger Familien nochmals verschärft. An dieser Stelle sind zum Beispiel die teils über viele Jahre nötigen Betreuungszeiten und die
zeitintensiven pflegerischen Arbeiten genannt. Zusätzlich sind Familien mit einem Kind mit Handicap häufig durch die vielen medizinischen
und therapeutischen Termine belastet. Die lassen sich nur unter enormem Aufwand mit der Erwerbstätigkeit beider Partner verbinden.
In jüngster Zeit tritt zunehmend ein neues ernstzunehmendes Problem für Eltern auf: Vor dem Hintergrund der Möglichkeiten der
Pränataldiagnostik sinkt die gesellschaftliche Akzeptanz für Menschen mit Behinderung in der Gesellschaft. Bei diesen und vielen anderen
Themen ist ein Austausch mit anderen Vätern in ähnlicher Situation oft hilfreich und wird auch nachgefragt.
Angebote für Einrichtungen der Behindertenhilfe
Daniel Wilms, der Projektleiter der Väter-Angebote in Langau ist für solche Anliegen der Ansprechpartner. Bei größerer räumlicher Entfernung
können sich Väter auch gerne per Mail oder Telefon an ihn wenden.
Schließlich steht der Projektleiter auch mit seinen Erfahrungen und seinem Wissen Einrichtungen der Behindertenhilfe zur Seite, die sich der
Väter speziell annehmen möchten und berät sie darin, ihre Konzeption weiter zu entwickeln. Neben der Evaluierung des Projekts durch die
Katholischen Stiftungsfachhochschule und des Instituts für Praxisforschung und Projektberatung in München ist die Erarbeitung einer
Handreichung für interessierte Personen und Einrichtungen im Frühling 2017 geplant. Für Selbsthilfegruppen oder Vereine besteht ebenfalls
die Möglichkeit einer Zusammenarbeit oder einer Organisation von Väter- oder Vater-Kind-Angeboten.
Die Ergebnisse der Begleitforschung finden sich hier:
www.ksfh.de/files/Forschung/Abschlussbericht%20der%20wissenschaftlichen%20Begleitung%20zum%20V%C3%A4terprojekt.pdf
Aktuelle Angebote für Väter veröffentlicht die Website www.langau.de. Sie können auch unter vaeter@langau.de erfragt werden.
Kontakt:
Bildungs- und Erholungsstätte Langau, Daniel Wilms, Langau 1, 86989 Steingaden, Tel: 08862/9102-13
gefördert durch:
Logo Bayern
Bildungs- und Erholungsstätte Langau, Fachstelle „Väter von Kindern mit Behinderung“
Daniel Wilms, Dipl. Sozialpädagoge (FH), MBA, systemischer Familientherapeut
Langau 1, 86989 Steingaden
Tel: #49/(0)8862/9102-13
vaeter@langau.de, www.langau.de
„Ich brauche keine Schulter zum Ausheulen.“
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