Was habe ich zu erzählen?

Erzählspiele

Vater, Kind und Bilderbuch - Ein Väterabend

Literatur-Tipps

     

    Vater, Kind und Bilderbuch oder: Wenn Väter Geschichten erzählen -
    Ein Elternabend für Väter

    Der Grundgedanke:

    Der Renner bei allen Vater-Kind-Seminaren ist die Tages abschließende Gute-Nacht-Geschichte. Im Licht einer Kerze oder Lampe lesen einzelne Väter im abgedunkelten Raum den Kindern eine Geschichte vor, die sie vorher sorgfältig ausgewählt haben. Die Kinder sitzen dabei in Decken eingehüllt oder auf Decken sitzend im Seminarraum bei ihren Vätern und genießen den Moment der  Nähe, des Erzählens und des Zuhörens. Viele Väter berichten, dass sie ihren Kindern gerne etwas vorlesen und die Gute-Nacht-Geschichte gehört in so mancher Familie zum festen Gute-Nacht-Ritual. Oftmals suchen Väter ein kleines Geschenk für ihr Kind – ein Bilderbuch erfreut jedes Kind.

    Die Idee:

    Ein Elternabend zum Thema „Vater, Kind und Bilderbuch oder: Schöne Geschichten und Bilderbücher zum Vorlesen. Dauer 90 Minuten.

    Zum Ablauf:

    Die Väter einer Einrichtung werden mit einem Flyer auf die Veranstaltung aufmerksam gemacht und gebeten, ein beliebtes Bilderbuch von daheim mitzubringen.
    Am Veranstaltungsabend sollte ein Stuhlkreis gestellt werden, dessen Mitte mit einer Vielzahl von Bilderbüchern „geschmückt“ ist. Die Bilderbücher in der Kreismitte können aus der Einrichtung stammen, in der die Veranstaltung stattfindet. Der Abend selbst besteht aus zwei Teilen. Der erste Teil beschäftigt sich mit lesens- und liebenswerten Büchern, der zweite Teil mit den Rahmenbedingungen für einen erfolgreichen Geschichtenerzähler.

    Nach der Begrüßung und kurzen Vorstellung des Abends stellt jeder Vater sich kurz vor und berichtet, welches Buch er mitgebracht, warum es gerade dieses war und zu welchen Anlässen er gerne ein Buch vorliest. Nach der Vorstellung wird ein Post-It-Etikett mit dem Namen des Vaters auf das vorgestellte Buch geklebt bevor es zu den anderen Büchern in die Kreismitte gelegt wird. Ein kurzes Resümee, verbunden mit der Fragestellung  was aus Sicht der Väter ein gutes Buch auszeichnet, beendet den ersten Teil des Abends? Danach sollte Zeit sein zum Durchstöbern der Bücher in der Kreismitte (ca. 10 Minuten). Anschließend eine kurzer Austausch: Was haben die Väter beim Durchstöbern entdeckt? Welche Bücher haben die Väter angesprochen? Je nach Größe der Gruppe sollten nur exemplarisch Entdeckungen genannt werden.

    Der zweite Teil des Abends könnte darin bestehen, dass die Väter, angeleitet durch einen Moderator, z. B. aus der Männerarbeit, gemeinsam überlegen, was eine gute Erzählatmosphäre ausmacht und welche Rahmenbedingungen diesbezüglich hilfreich sind. Aufbauend auf den Erfahrungen der Väter werden Ideen an einer Flip-Chart-Tafel festgehalten.
    Fragestellung an die Väter: Was braucht man neben einem guten Buch noch, damit die Vorlese- und Austauschzeit ein schönes Erlebnis für die Kinder aber auch den Geschichtenerzähler wird?

    Die Ideen der Väter werden gegebenenfalls durch die Erfahrungen des Moderators ergänzt und erweitert – die Ermittlung der konkreten und individuellen Erfahrungen der Teilnehmer steht aber zu Beginn im Mittelpunkt. Neben der eigentlichen Sammlung der Ideen sollte die Sequenz wie ein offener Erfahrungsaustausch angelegt sein. Wer hat von den Vätern ähnliche Erfahrungen gemacht? Können sich die Väter die Umsetzung der genannten Idee auch für ihr Kind oder ihre individuelle Erzählsituation vorstellen? Die Väter diskutieren miteinander, vergegenwärtigen sich ihre Ideen und Gedanken, stellen Bezüge her zum eigenen Kind und bekommen zudem neue Anregungen.

    Beendet wird der Abend mit einer letzten Fragerunde: Was nehme ich von heute Abend für mich und mein Kind mit?

    Die Väter sammeln zum Schluss ihre mitgebrachten Bücher ein. Der Hinweis auf eine mögliche Folgeaktion, wie z.B. Lesetage und -aktionen von Vätern für Kinder in der Kindertageseinrichtung sowie möglicherweise ein auf Bilderbüchern basiertes kleines Vater-Kind-Theaterprojekt, runden den Abend ab.
     

    Jürgen Haas,
    Männerarbeit der Evangelischen Kirche von Westfalen