Praxishandbuch
Grundlagen Themenstellungen Arbeitsfelder Praxisbeispiele
Ein Abend für Väter von Kindern im Kindergarten- und Grundschulalter.
Jetzt bin ich Vater - und wichtig
a)
Einstieg: Begrüßung
und eine These nach Herbert Grönemeyer:
"Männer sind für diese Welt einfach unersetzlich!" - Und damit vor allem für ihre
Kinder.
b)
Der Paps-Test:
Ein nicht allzu ernst zu nehmender Test zum eigenen Vater-Sein.
Auswertung und Austausch über die Fragen und unsere Antworten.
c)
"Jetzt bin ich Vater" - Thesen:
•
Der Wiener Psychologe und Väter-Forscher Harald Werneck geht davon
aus, dass Männer dieselben biologischen Voraussetzungen für eine
liebevolle und kompetente Eltern-Kind-Interaktion haben wie Frauen.
•
Martin Greenberg ("Geburt eines Vaters") spricht vom "emotionalen
Verwoben-sein" des Mannes mit seinem Kind, das sich von Anfang an
entwickelt, wenn das Kind unterwegs ist.
•
Väter sind wichtig für die kindliche Entwicklung. Männer kennen die
Entwicklungsschritte ihrer Söhne. Mit ihnen können sie z. B. gut kämpfen
und ihre Kräfte in geschütztem Raum ausprobieren. Töchter lernen am
Vater Eigenarten des männlichen Lebensstils kennen, von dem sie sich
abgrenzen oder für sich etwas übernehmen können.
•
Immer ist zu bedenken: Väter haben eine ungeheure Macht über ihre
Kinder. Sie machen die Kinder stark - sie können sie aber auch sehr
beeinträchtigen. Das ist eine Verantwortung, die wahrgenommen werden
will!
•
Die Einstellung der Väter zu einer "neuen Vaterschaft" (hohes familiäres
Engagement und egalitäre Aufteilung der Elternrollen) sind zunehmend
positiver.
•
Dennoch: In der Mehrheit der Familien heute wird die sog. Familienarbeit -
nach wie vor - zu einem weit überwiegenden Teil von Müttern geleistet.
•
Veränderungen in den Rollenbildern und Verhaltensweisen der Väter
erfolgen zwar, allerdings nur sehr langsam.
d)
Austausch mit Gesprächsimpulsen:
•
Was sind meine Fragen? Was bewegt mich?
•
Wie läuft in unserer Familie die Kindererziehung?
•
Inwieweit bin ich als Vater beteiligt?
•
Wo machen wir als Männer unterschiedliche, wo vergleichbare
Erfahrungen?
•
Für arbeitende Männer ist es schwer, für ihre Kinder da zu sein, wenn sie
den ganzen Tag arbeiten. Viele Väter stehen vor ihren Kindern auf und sind
schon auf dem Weg zur Arbeit wenn die Kinder wach werden, und viele
kommen auch erst aus dem Büro, wenn die Kinder schon schlafen. Das ist
ein Problem! Aber Ihr Kind spürt, ob Sie aus Zwang fehlen, oder ob Sie das
wollen! Nehmen Sie sich Zeit für Ihre Kinder, wenn nötig mit Hilfe des
Kalenders. Es wirkt sich ungemein auf die Beziehung aus, wenn ein Vater
mehrere Stunden am Tag mit seinen Kindern zusammen sein kann. Wenn
das nicht geht: Oft ist es nicht eine Frage der Masse, sondern der Klasse.
Wenn Sie wenig Zeit für Ihr Kind haben, dann nutzen Sie diese intensiv, um
gemeinsam etwas zu tun.
•
Beziehen Sie Ihr Kind in Arbeitsabläufe mit ein. Zeigen Sie ihm auch Ihre
Welt.
•
Zufriedene Kinder leben in Familien, in denen die Eltern auch zufrieden
sind. Nehmen Sie sich Zeit für sich und ihre Partnerin! (Die Partnerschaft
war früher da. Und wird hoffentlich weitergehen, wenn die Kinder aus dem
Haus sind.)
•
Georges Simenon soll einmal gesagt haben: "Ich möchte in der Erinnerung
meiner Kinder nicht als monolithischer Block erscheinen ... Ich Gegenteil,
ich möchte, dass sie den verletzlichen Mann kennen, der ich bin, der
genauso verletzlich ist wie sie selbst, vielleicht sogar noch mehr."
Offener Ausklang des Abends