Zur Vater-Kind-Aktion der evangelischen Männerarbeit gehört immer auch der Vorschlag für
eine Gottesdienstfeier, die speziell für Väter und Kinder gestaltet ist.
In der aktuellen Phase der Corona-Krise sollen Gottesdienste nur mit Abstandsregeln und
ohne Gesang stattfinden. Aber ein Gottesdienst mit viel Platz unter freiem Himmel könnte
langsam wieder einige Möglichkeiten bieten.
Deswegen machen wir hier ein paar Vorschläge für eine Gottesdienstfeier mit Vätern und
ihren Kindern. Eine solche Feier sollte nicht zu lang dauern, deswegen können einzelne
Module herausgenommen werden.
Wichtig finden wir vor allem, wenn Väter mit Kindern etwas zusammen machen, wie z. B.
eine gemeinsame Aktion. Und Musik macht Laune. Wenn also jemand mit Gitarre o. ä. und
mit dem Talent zum Anstiften dabei ist, ist das auf jeden Fall ein Gewinn.
Und: Der Gottesdienst sollte nicht nur den Kindern und nicht nur den Vätern gefallen,
sondern beiden.
Begrüßung
Jesus Christus spricht: „Wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich
mitten unter ihnen.“
Herzlich willkommen! Hier sind sogar viel mehr als drei versammelt: Kinder und Väter
(und weitere …). Zusammen feiern wir einen kleinen Gottesdienst mit dem Motto der
Vater-Kind-Aktion 2020: „Papa, mach mit!“
Na klar, wir machen alle mit! Und Gott auch, da können wir uns ganz sicher sein. Dass wir
zusammen sind und dass wir zusammen etwas machen – das ist die Hauptsache heute.
Und dann gibt es noch eine Sache mehr, um die es gehen soll. Wo mitgemacht werden
soll. Das Bildmotiv der Vater-Kind-Aktion zeigt ein Kind und seinen Vater, wie sie einen
Baum einpflanzen. Ein Baum, das ist zum einen ein starkes Symbol für: Zukunft. Und
genauer noch geht es um die Zukunft in Anbetracht auf den Klimawandel. Seit 2018
rufen Kinder, Schülerinnen und Schüler, die Erwachsenen auf, sich viel stärker für die
Eindämmung des Klimawandels zu engagieren. Sie haben das Gefühl, es passiert viel zu
wenig. Darum der Slogan: „Papa, mach mit!“
Daran wollen wir heute anknüpfen.
Modul Psalm: aus Ps 104
Psalm 104
1 Lobe den HERRN, meine Seele!
HERR, mein Gott, du bist sehr groß; […]
2 Licht ist dein Kleid, das du anhast.
Du breitest den Himmel aus wie ein Zelt;
3 du baust deine Gemächer über den Wassern.
Du fährst auf den Wolken wie auf einem Wagen
und kommst daher auf den Fittichen des Windes,
4 der du machst Winde zu deinen Boten
und Feuerflammen zu deinen Dienern;
30 […] du machst neu das Antlitz der Erde.
31 Die Herrlichkeit des HERRN bleibe ewiglich,
der HERR freue sich seiner Werke!
Amen
Lied
Und jetzt singen wir ein Lied zum Mitmachen.
Die Gesten sind in verschiedenen Clips auf youtube zu sehen. Ganz niedlich mit Kita-
Kindern: youtube.com/watch?v=MrizkMfyjOw
2. Er hält das winzig kleine Baby in seiner Hand,
er hält das winzig kleine Baby in seiner Hand,
er hält das winzig kleine Baby in seiner Hand,
Gott hält das Baby in seiner Hand.
3. Er hält die Sonne und den Mond in seiner Hand,
er hält die Sonne und den Mond in seiner Hand,
er hält die Sonne und den Mond in seiner Hand,
Gott hält sie beide in seiner Hand.
4. Er hält auch dich und mich in seiner Hand,
er hält auch dich und mich in seiner Hand,
er hält auch dich und mich in seiner Hand,
Gott hält auch dich und mich in seiner Hand.
Ansprache
„Papa, mach mit!“, heißt der Slogan auf der Karte der Vater-Kind-Aktion 2020 der
evangelischen Männerarbeit. Wir sehen einen Mann mit seinem Kind; sie pflanzen
gemeinsam einen Nussbaum. Das machen sie zusammen. Und sie wissen: Das gilt für
eine lange Zeit. Stellt euch mal vor: Wenn das Kind so alt ist wie der Vater jetzt auf dem
Bild, dann ist der Baum schon einige Meter hoch. Aber er wird noch höher, bis er 80 ist. Es
ist wirklich sehr beeindruckend, über lange Zweit hinweg so etwas zusammen zu
erleben!
Die beiden haben aber vielleicht noch einen anderen Grund dafür, dass sie da etwas
pflanzen. Der Baum spendet Sauerstoff und bindet CO2. Das hilft gegen den
Klimawandel. Überall fordern Kinder heute die Erwachsenen auf, mehr zum Schutz der
Welt vor dem Klimawandel zu unternehmen. Die Politik soll Maßnahmen ergreifen und
alle Erwachsenen sollen ihr Leben verändern. Denn Kohle und Öl zu verbrennen, und
gleichzeitig Wälder abzuholzen und die Natur zu verschmutzen, das alles heizt die Erde
auf.
Wir wissen das alles schon lange. Wir wissen auch, dass die Ausbeutung der Natur uns
einiges bringt, was wir eigentlich gut finden. Wir kriegen Fleisch, Bananen, Palmöl,
Erdbeeren im Winter, Handys, schöne Kleider … Und Plastik ist zum Beispiel auch sehr
nützlich. Und wir können tolle Reisen machen. Aber jetzt protestieren die Kinder. Sie sind
wütend. „Das ist unsere Zukunft, die ihr in Gefahr bringt!“, rufen sie. Sie haben recht. Und
das kann keinem egal sein.
Väter sorgen sich um die Zukunft ihrer Kinder. Was denn sonst? Aber es gibt natürlich
auch unterschiedliche Ansichten darüber, was für heute und für die Zukunft wichtig ist.
Was zählt. Darüber müssen wir miteinander sprechen, wenn sich etwas verbessern soll.
Wir können im Kleinen anfangen. Einen Baum pflanzen zum Beispiel. Jeder und jede
können was tun. Und das ist ein gutes Gefühl. Aber das sind eigentlich Kleinigkeiten.
Denn die wirkliche Veränderung würde auf größerer Ebene stattfinden. Das Problem liegt
in unserem Lebensstil und in unserem Wirtschaftssystem. Beide hängen zusammen.
Wir sehen, dass einiges anders werden muss als bisher: wie wir leben, wie wir arbeiten,
wie wir das Zusammenleben organisieren. Wie also wollen wir leben? Was macht uns
glücklich, und worauf könnten wir vielleicht auch gut und gerne verzichten? Und was
würden wir dabei gewinnen? Wenn wir darauf Antworten finden wollen, müssen wir aus
den alten Bahnen und Gewohnheiten ausbrechen. Wir brauchen frischen Wind!
Es ist unangenehm für uns Erwachsene zu hören: „Ihr seid schuld!“ Deswegen denken
viele dann nicht mehr weiter und leugnen am Ende die Probleme. Uns gegen Vorwürfe zu
wehren bringt freilich keinen weiter. Aber wir können Verantwortung übernehmen. Das
fängt damit an, die Welt mit neuen Augen zu sehen. Zum Beispiel mit den Augen der
Kinder. Was brauchen die jetzt? Und was brauchen wir selber, um glücklich zu sein? Und
miteinander?
Wer Verantwortung übernimmt, wird beweglich. Und frei wie der Wind. Mit dem frischen
Wind haben Menschen von alters ein Bild für den Geist Gottes gefunden. Der weht wo er
will – so heißt es im Johannesevangelium. Der schenkt Leben wie der Atem, der uns
einströmt. Der ist eine Kraft. Wie der Strom in der Leitung. Und es ist nach christlicher
Vorstellung der Geist Gottes, der uns Menschen in Liebe verbindet, Klein und Groß, hier
und überall, der uns befähigt, an das Leben und die Zukunft zu glauben und uns Kraft
verleiht. Das alles können wir gut brauchen.
Amen.
Aktion
Als kleines Zeichen können wir jetzt zusammen Windräder basteln. (Wir haben
dafür alles vorbereitet …) Was kann uns das alles so zeigen? Das Windrad steht
für Energie, wie seine riesigen Verwandten, die Strom erzeugen. Wie können es
anpusten und merken unsere eigene Kraft dabei. Es steht für den Wind, den
Atem, die lebensspendende Kraft Gottes. Und wir basteln und spielen
gemeinsam.
Eine Anleitung zum Basteln findet sich hier:
Lied
.
2. Gott gab uns Ohren, damit wir hören.
Er gab uns Worte, dass wir verstehn.
Gott will nicht diese Erde zerstören.
Er schuf sie gut, er schuf sie schön.
Gott will nicht diese Erde zerstören.
Er schuf sie gut, er schuf sie schön.
3. Gott gab uns Hände, damit wir handeln.
Er gab uns Füße, dass wir fest stehn.
Gott will mit uns die Erde verwandeln.
Wir können neu ins Leben gehn.
Gott will mit uns die Erde verwandeln.
Wir können neu ins Leben gehn.
Text: Eckart Bücken 1982
Melodie: Fritz Baltruweit 1982
Hier kann ein Credo gesprochen werden.
Wir glauben an den einen Schöpfer,
an die Quelle allen Lebens,
an den Urgrund aller Geschöpfe.
Wir glauben an den einen Gott,
an den Wert aller Wesen,
an die Größe aller Geschöpfe.
Wir glauben an Jesus Christus.
Er lässt uns nach Gottes Bilde leben,
für seine Welt arbeiten,
für seine Schöpfung sorgen.
Christus lässt uns mit Gottes Liebe leben
für alle Kinder dieser Erde.
Wir glauben, an den Heiligen Geist.
Er lässt uns mit Gottes Atem leben,
sanft und sanftmütig,
bescheiden und mitfühlend.
Gottes Geist lässt uns die Erde bewahren
für alle Geschöpfe und Generationen.
Wir glauben an den Schöpfer, den Sohn und den Geist allen Lebens.
Wir teilen Gottes Gaben, seine Güte und seine Güter.
Wir glauben an Gottes Schalom.
Sein Friede komme im Himmel wie auf Erden.
Amen
Zusammengestellt von Maria Krieg und Christina Weigel 1 Nach einem Credo aus Indien in „Sinfonia Oecumenica“, © by
Gütersoher Verlagshaus, Gütersloh, in der Verlagsgruppe Random House GmbH, München.
https://www.ekmd.de/attachment/aa234c91bdabf36adbf227d333e5305b/1dfbb24ba9880cabb2411dfa735f77e0d28abc0a
bc0/schoepfungszeit_downloadversion.pdf
Modul Fürbitte
Fürbitten können diejenigen Väter oder Kinder formulieren und sprechen, die den
mit Gottesdienst vorbereitet haben.
Ansonsten hier ein Textvorschlag:
Gütiger Gott,
wir bitten für die Erde. Sie trägt uns und erträgt uns.
Viele Tier- und Pflanzenarten sterben aus.
Wir brauchen Kraft und Ideen, um sie besser zu schützen.
Gütiger Gott,
wir bitten für die Menschen in Ländern, die unter dem Klimawandel besonders
leiden, heute schon, erst recht in Zukunft.
Wir brauchen offene Augen und Herzen, damit wir nicht nur unseren Vorteil sehen,
sondern uns gegenseitig helfen.
Gütiger Gott,
wir bitten für alle, die Angst kriegen mit Blick auf die Zukunft. Wir auch wir
manchmal.
Wir brauchen den Glauben, dass wir es zum Guten wenden können.
Um all das bitten wir Dich.
(Amen.
Oder: Vaterunser.)
Segen mit Bewegung
Gott segne dich und behüte dich!
(Die Hände wie einen Hut über den Kopf halten.)
Gott begleite dich, wohin du auch gehst, und sei bei dir!
(Sich selbst umarmen.)
Gott passe auf dich auf und schenke dir Fröhlichkeit!
(Einmal in die Luft hüpfen).
Alternativ können die Väter aktiv werden, v. a., wenn kleinere Kinder teilnehmen:
Gott segne dich und behüte dich!
(Die Hände wie einen Hut über den Kopf halten.)
Gott begleite dich, wohin du auch gehst, und sei bei dir!
(Das Kind reichlich streicheln.)
Gott passe auf dich auf und schenke dir Fröhlichkeit!
(Das Kind kitzeln.)
aus: Unsere Erde – toll gemacht. Arbeitshilfe für einen UnsereErde-GottseiDank-Gottesdienst, Rendsburg und Hamburg 2014
http://diakonieundbildung.de/fileadmin/redakteure/1_Familie_und_Kinder/pdf/ErdeWoche_2014_Arbeitshilfe_Gottesdienst.pdf