Die Vater-Kind-Aktion wird jährlich von der Männerarbeit der Evangelischen Kirche in
Deutschland entworfen. Wenn ein Väter-Kinder-Festival in einer Kirchengemeinde gefeiert
wird, oder ein Nachmittag oder Übernachtungs-Event für Väter und Kinder in einer
kirchlichen Kita oder ein Väter-Kinder-Wochenende von einem evangelischen oder
katholischen Träger – dann gehört oft auch ein Gottesdienst zum Programm. Der kann auch
gut im Freien gefeiert werden.
Eröffnung
Willkommen, Ihr Kinder, Ihr Väter und alle, die heute da sind!
Jesus Christus spricht: Wo zwei oder drei in meinem Namen beisammen sind, da bin ich
mitten unter ihnen. So wollen wir miteinander Gottesdienst feiern.
„Papa, ich zeig dir was!“
Wirklich, es gibt so viel zu zeigen und zu sehen! Väter zeigen ihren Kindern gerne etwas.
Sie haben schon viel gesehen von der Welt, und da ist es ganz klar, dass sie dafür sorgen,
dass ihre Kinder immer mehr zu sehen bekommen von dieser Welt, die oft ganz herrlich
ist und wo es manchmal komische Sachen gibt und manchmal ja auch Dinge, wo man sich
gruselt. Wenn man schon groß ist, kann man einiges davon auch erklären. Väter machen
das sehr gerne für ihre Kinder.
Aber es geht auch andersherum. Kinder können nämlich auch sehr gut ihren Vätern (und
Müttern, Großmüttern, Großvätern und anderen größeren Menschen) die Welt zeigen.
Nämlich die Welt aus ihren Augen.
Heute geht es hier vor allem um Väter mit ihren Kindern. Wenn die Kinder rufen: „Papa,
ich zeig dir was!“ und dann ihre Väter auf etwas aufmerksam machen, dann sind beide
miteinander eng verbunden. Und so soll es auch jetzt hier sein.
Eingangslied
In Gottesdiensten wird immer auch gesungen. Wir fangen mit einem Lied an, das uns mit
seiner Melodie und seinen Worten einen frühen Morgen zeigen will – und die ersten Tage
einer neu geschaffenen Welt.
Morning has broken …
Psalm
Mit den Vätern sprechen wir jetzt einen Psalm aus der Bibel, den Psalm 8. Zwei Sachen
passen zum Anlass unseres Gottesdienstes heute: Da wird uns die wunderbare
Schöpfung vor Augen gemalt, die die Größe Gottes zeigt. Und auch aus dem Mund von
Kindern wird sie verkündet.
Wir teilen uns auf: die rechte Seite von euch spricht die ersten Zeilen, dann antwortet die
linke Seite mit den Zeilen, die eingerückt sind. Wer von euch Kindern lesen kann, darf
natürlich mitmachen!
Herr, unser Herrscher, wie herrlich ist dein Name in allen Landen,
der du zeigst deine Hoheit am Himmel!
Aus dem Munde der jungen Kinder und Säuglinge
hast du eine Macht zugerichtet um deiner Feinde willen.
Wenn ich sehe die Himmel, deiner Finger Werk,
den Mond und die Sterne, die du bereitet hast:
was ist der Mensch, dass du seiner gedenkst,
und des Menschen Kind, dass du dich seiner annimmst?
Du hast ihn wenig niedriger gemacht als Gott,
mit Ehre und Herrlichkeit hast du ihn gekrönt.
Du hast ihn zum Herrn gemacht über deiner Hände Werk,
alles hast du unter seine Füße getan:
Herr, unser Herrscher,
wie herrlich ist dein Name in allen Landen!
Lied
Der Himmel geht über allen auf – auf alle über – über allen auf.
(Dieses Lied kann mit Gesten verbunden werden.)
Ansprache
Ihr Lieben!
Warum möchte ich manchmal jemandem was zeigen?
Ich möchte zum Beispiel zeigen:
Was ich schon kann!
Was ich toll finde!
Was du (noch) nicht siehst!
Etwas, was mir wichtig ist.
Und ich möchte es jemandem zeigen, der mir wichtig ist.
Über Kinder, die was Wichtiges zeigen können, gibt es eine Geschichte von Jesus. Dieser
Jesus ist für viele ein sehr wichtiger Mann. Für die Kirche natürlich vor allem.
Weil er die Kirche erfunden hat? – Nein, das hat er nicht. Die kam später.
Weil er uns beigebracht hat, wie man an Gott glaubt? – Wohl kaum. Das können
Menschen sogar noch viel, viel länger vor seiner Zeit.
Jesus hat aber etwas enorm Wichtiges gezeigt: Nämlich wie das Himmelreich ist. Das
Himmelreich ist übrigens nicht im Himmel, so ist das nicht gemeint. Sondern Jesus hat
gesagt: „Hier ist es, ganz nah ist es gekommen. Es ist ja schon zwischen euch!“ Das
Himmelreich, das ist wie ein Fest, sagt Jesus, auf dem sich alle freuen. Wie Frieden, den
alle eigentlich genießen wollen. Das Himmelreich ist voller Liebe, die uns geschenkt wird.
Es gibt verschiedene Geschichten, die Jesus erzählt hat, um das zu zeigen, oder die über
ihn erzählt werden, um das zu zeigen. Eine geht so:
Die Leute, die Jesus gut fanden und die mit ihm unterwegs waren, hatten ein Problem
gehabt. Mal abgesehen von Jesus, der unbestritten von allen absolut topp gefunden
wurde – wer von denen, die bei ihm waren, war der Wichtigste? Und dann der nächst
wichtigste und so weiter? Wahrscheinlich bis runter zum am wenigsten Wichtigen, dem
Unwichtigsten also? Denn das ist doch überall so, dass es ziemlich wichtige Leute gibt.
Die nennt man oft die Großen, die sind sozusagen oben.
Und die Leute um Jesus herum fragten sich also: „Wer ist der Größte im Himmelreich?
Und er rief ein Kind zu sich und stellte es mitten unter sie und sprach: Wahrlich, ich sage
euch: Wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder, so werdet ihr nicht ins
Himmelreich kommen. Wer nun sich selbst erniedrigt und wird wie dieses Kind, der ist
der Größte im Himmelreich.“ (Das steht in der Bibel, in einem Buch, das wir Matthäus
nennen, Kapitel 18, Vers 1-4.)
Also: Nicht der ist am größten, der sich selber groß macht und wichtig tut. Sondern wer
klein ist, aber nicht, weil er oder sie ganz unten ist und so viele andere oben, und er oder
sie muss sagen: „Huh, ich bin ja so klein!“ – Nein, weil er oder sie halt ganz einfach klein
ist. Wie ein Kind ganz einfach klein ist. Eben weil es ein Kind ist. Es ist ganz genau so, wie
es ist. Jesus findet dieses Kind, das er da in die Mitte der Leute stellt, übrigens ganz
wunderbar. An einer anderen Stelle wird beschrieben, dass er das Kind drückt und
knuddelt.
Niemand käme überhaupt auf die Idee, dass das kleine Kind über irgendjemandem
drüberstehen sollte. Und so ist es auch im Himmelreich. Die Welt, wie sie schön und gut
ist. Es gibt gar keinen Größten und deswegen auch keinen Kleinsten.
So etwas Wichtiges zeigt ein Kind, schon alleine dadurch, dass es da ist. Jemandem, der
im wichtig ist, wie zum Beispiel seinem Papa. Oder wie Martin Luther einmal gesagt
haben soll: Wer ein Kind sieht, der ertappt Gott auf frischer Tat.
Amen.
Spiel-Aktion
„Papa, ich zeig dir was!“
Genau das wollen wir jetzt machen, die Väter mit ihren Kindern zusammen.
Ihr Kinder malt (bzw. bastelt) etwas. Denkt Euch etwas aus, das Euch wichtig ist. Während
ihr malt (bastelt) fangen die Väter an zu raten, was das sein könnte. Die Kinder können
mit Ja oder Nein antworten. Sonst wäre es ja zu einfach.
Wenn ihr fertig seid, könnt ihr euch noch darüber unterhalten, was das Wichtige ist an
dem, was ihr da gezeigt habt.
Zwei Vorschläge:
Wenn gemalt werden soll, braucht man Papier oder Pappe und Stifte.
Zum Basteln könnte man PlayMais anschaffen. Es gibt Sets mit 1000 Teilen, das dürfte
reichen für diese Gelegenheit. Zusätzlich werden je ein Becher mit Wasser pro Vater
gebraucht.
Variante: Natürlich können auch die Väter genauso malen/basteln wie die Kinder.
So. Nach dem Spiel kommen wir wieder alle zusammen. Hoffentlich hattet Ihr Spaß!
Gebet
Wir beten miteinander. Das ist wie ein Gespräch mit jemandem, der uns wirklich gut
zuhört, weil er uns wahnsinnig gern hat. Bei so einem Gebet im Gottesdienst sprechen
aber nicht alle gleichzeitig, das wäre ein bisschen viel Durcheinander. Wir falten die
Hände oder strecken sie vor uns aus wie eine Schale, in die etwas hineinfallen kann, und
hören (dem- bzw. denjenigen, die vorsprechen) zu.
Anmerkung: Hier kann ein vorbereitetes Gebet von einem Vater mit einem oder
mehreren Kindern vorgetragen werden.
Oder: Vorschlag:
Guter Gott,
Jesus hat dich „Aba“ genannt, Vater. Wie ein Vater oder Mutter bist du für uns und noch
viel mehr.
Du siehst unser ganzes Leben. Du hast uns gezeigt, wie das ist mit deinem Himmelreich:
Vertrauen, dass du es gut mit uns meinst, aufeinander achten, Liebe schenken und
annehmen, Frieden stiften und selber haben, fair zueinander sein.
Wir brauchen es, gesehen zu werden. Von dir, aber auch untereinander. Es ist gar nicht so
einfach, sich selber aber auch zu zeigen, damit wir gesehen werden können. Immer ist da
auch etwas Angst, ob wir OK sind. Das passiert zwischen Väter und Kindern, zwischen
Vätern und Vätern, zwischen Kindern und Kindern. Es wäre schön, wenn wir den Mut
kriegen uns zu zeigen.
Die Liebe, mit der du uns ansiehst, soll uns dabei helfen!
Amen.
Hier kann auch das Vaterunser (vor allem mit den Vätern) gesprochen werden und ein Gebet
für andere (Fürbitte).
Segen
Für den Segen bitten wir alle Kinder nach vorne/in die Mitte bitten
und die Väter und anderen Erwachsenen bilden einen Kreis um sie.
Mitte „Wir sehen uns immer wieder.
Wir sind da.
Wir sind für euch da.
Wir kriegen Kraft und geben sie weiter.“
So segne uns Gott der Vater,
der Sohn und der Heilige Geist. Amen
ich zeig
dir was!