väter::aktiv Evangelisches VäterForum
Evangelisches Zentrum Frauen und Männer gGmbH Fachbereich Ev. Männer Berliner Allee 9-11 0511.89768.200 info@evangelisches-zentrum.de maennerarbeit-ekd.de
Eröffnung: Herzlich Willkommen, alle! Wir feiern Gottesdienst im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen. Was macht man eigentlich, wenn man einen Gottesdienst feiert? Man erzählt was oder kriegt was erzählt, dann hört man zu, man singt zusammen, ja, man betet auch. Was besonders ist: Da werden Wörter verwendet und Sätze gesprochen, die man so im normalen Alltag nicht spricht. Es werden Geschichten erzählt, die meistens etwas mit der Bibel zu tun haben, diesem uralten Buch. – Das macht einen Gottesdienst zu etwas Ungewöhnlichem, zu etwas Besonderem. Weil es da um etwas geht, was Menschen seit langer Zeit den „Glauben“ nennen. Was das ist, kann man nicht so leicht beschreiben. Kinder verstehen das meistens allerdings ganz gut. Zum Beispiel so: „Papa und Mama meinen es gut mit mir, die mögen mich. Das spüre ich. Eigentlich sogar, wenn sie mal böse sind.“ Das, ganz grob gesagt, ist Glaube. Und im Gottesdienst feiern wir das, indem wir etwas zusammen machen. Das passt gut zu unserem Anlass heute. Der hat nämlich das Motto „Papa, können wir mal wieder …?“ Da geht es um viele Sachen, die Väter und Kinder zusammen machen können – und was das Besondere daran ist. Wir müssen dabei nicht perfekt sein. Es wird nicht alles klappen. Manche hier sind so einen Gottesdienst nicht wirklich gewöhnt, und es ist auch kein „Kindergottesdienst“ – also, es ist schon klar, dass ihr Kinder da ziemlich viel Geduld aufbringt. Dankeschön!
Lied: „Singen, spielen, loben den Herrn“
Psalm: Unser Motto hat natürlich auch mit dieser Zeit zu tun, in der das Corona-Virus alles auf den Kopf stellt. Da ging so vieles nicht, und es war belastend. In solchen Zeiten haben Menschen seit Jahrtausenden einen Psalm zu Gott gebetet. Miteinander. Das machen wir jetzt auch. [Es gibt zwei Möglichkeiten. Die eine: Die Väter teilen sich in zwei Gruppen und sprechen abwechselnd die auf einem Blatt gekennzeichneten Zeilen mit diesen alten Worten. Die Kinder schauen, wie die Erwachsenen das machen. Oder: Die Väter sprechen jeweils zusammen ihre Teile und die Kinder sprechen danach/dazwischen ein „Amen“, die alte Formel der Bekräftigung, die Erinnerung an die Kraft Gottes. Achtung: Ihr kriegt dazu ein Zeichen!) Psalm 91: Unter Gottes Schutz 1Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzt und unter dem Schatten des Allmächtigen bleibt, 2der spricht zu dem HERRN: / Meine Zuversicht und meine Burg, mein Gott, auf den ich hoffe. Amen. 3Denn er errettet dich vom Strick des Jägers und von der verderblichen Pest. 4Er wird dich mit seinen Fittichen decken, / und Zuflucht wirst du haben unter seinen Flügeln. Amen. Seine Wahrheit ist Schirm und Schild, 5dass du nicht erschrecken musst vor dem Grauen der Nacht, vor dem Pfeil, der des Tages fliegt, 6vor der Pest, die im Finstern schleicht, vor der Seuche, die am Mittag Verderben bringt. Amen 9Denn der HERR ist deine Zuversicht, der Höchste ist deine Zuflucht. Alle zusammen: Amen!
Ansprache: „Papa, können wir mal wieder …?“ – Ach, was alles nicht ging: Kita zu, Schule zu, Schwimmbad zu, draußen treffen sollte nicht sein oder war irgendwie doof, Geschäfte zu, Ausflüge: Pustekuchen! Sportvereine zu. Undsoweiterundsoweiter. Die Lockdown-, Shotdown-, Kontaktstop-Zeiten wechselten sich und wurden zu einem zähen Brei. Das war schwer für die Kinder und für die Jugendlichen! Vielleicht wurden gerade sie, gerade ihre Bedürfnisse am wenigsten beachtet. Und die Erwachsenen, die Väter? Für die einen gab es erst gar keine Arbeit mehr, für die anderen stapelte sie sich zuhause auf. Zuhause, wo auch kleine Kinder einen brauchen. So funktionierte das alles nicht wirklich! Vielleicht funktionierte es nicht, geschafft haben wir es aber doch! Alle haben irgendwie Schrammen davon gekriegt, wenn wir ehrlich sind. Aber wenn’s gut läuft, haben wir auch etwas gewonnen. Wir mussten uns auf das konzentrieren, was geht. Gerade wir Erwachsenen sind das nicht gewöhnt. Normalerweise läuft alles ziemlich gut organisiert. Und dann ist es also kein Wunder, dass man aus dem Tritt kommt und ins Nachdenken. Was ist jetzt wichtig? Viele haben ganz schnell gesagt: „Familie! Familie ist das was wirklich wichtig ist.“ Ja – aber wie geht das? Sooo klar ist das gar nicht. Streit, Stress und das Gefühl, vieles nicht gut hinzukriegen, das gab es auch. Und das ist wirklich ätzend, aber auch echt normal. Wenn wir das mal ernst nehmen: Perfekt geht jetzt gerade überhaupt nicht! – dann schauen wir auf die kleinen Dinge. Das, was wir haben; das, was eben doch klappt, was schön ist. Dann kann man sich auch mal zurücklehnen und sagen: „Puhhh!“ Mal ausatmen – und wieder einatmen und erst mal für sich gucken, was jetzt gerade geht. Und dann zusammen. Kleinigkeiten, ja! „Papa, können wir mal wieder …?“ – Das bedeutet: Da geht noch was! Da drin steckt Sehnsucht. Das Gefühl dafür, worum es wirklich geht. Es ist noch nicht da, aber es zeigt die Richtung an. Und darin ist dieses Motto nicht unähnlich einer der wichtigsten christlichen Botschaften: „Das Reich Gottes ist nahe herbeigekommen!“ (Mk 1,15) Da steckt auch diese Sehnsucht drin, die uns wach und lebendig macht. Amen.
Aktion: Seifenblasen Viel geredet. Jetzt machen wir wirklich mal was. Seifenblasen. Weil das Spaß macht und weil sie auch so ein Symbol sind für Wünsche, die zum Himmel steigen. Wir haben dafür was vorbereitet … (Becher, Wasserreservoir, Zucker, Spülmittelflaschen, Zucker, Löffel, Kabelbinder.) Wasser, ordentlich Zucker und Spülmittel kommen ins Glas/Becher und werden mindestens 30 Sek. verrührt. Mit den Mengen muss man wahrscheinlich experimentieren. Die Kabelbinder werden zu einer Schlaufe gebogen. Und nun: ausprobieren und pusten! [Vgl. youtube.com/watch?v=n6eBeF3Kk_w]
Nun kommen wir noch einmal zusammen und singen. Lied:Das wünsch ich sehr … (Wieder ein Kanon.)
Vaterunser Segen: Zum Abschluss bitten wir um den göttlichen Segen. (Die Väter nehmen die Kinder an die Hand oder legen ihnen die Hand auf die Schulter.) Keinen Tag soll es geben, an dem ihr sagen müsst, niemand ist da, der uns hört. Keinen Tag soll es geben, an dem ihr sagen müsst, niemand ist da, der uns schützt. Keinen Tag soll es geben, an dem ihr sagen müsst, niemand ist da, der uns hilft. Keinen Tag soll es geben, an dem ihr sagen müsst, wir halten es nicht mehr aus. So segne euch der barmherzige Gott. Amen.
Lied: Kleines Senfkorn Hoffnung